… Schützenkönigin aus dem Stehgreif

Online-Interview mit Michaela Schramm, 2. Vorsitzende des Schützenvereins Hude

Geführt von Manfred Rautenberg als Beauftragten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins
in der Zeit vom 4. bis 7. Juli 2020.

Michaela SchrammManfred Rautenberg: „Hallo Michaela! Schön, dass Du Dich für ein Interview zur Verfügung gestellt hast. Dein Bild taucht seit vielen Jahren in den Vereins­unterlagen auf. Wie lange übst Du schon diesen Sport aus und wie bist Du dazu gekommen?“

Michaela Schramm: „Ich bin seit 1984 im Verein, durch meinen damaligen Jugendfreund, dessen Eltern auch sehr engagiert tätig waren, war also fast eine logische Folgerung. Ich war als Anhang eh immer mit dabei, was sprach also gegen die Mitgliedschaft? Am Anfang habe ich dann auch fleißig an Runden­wett­kämpfen in der Mannschaft und Bezirksmeisterschaften teilgenommen, was dann im Laufe der Jahre weniger wurde, weil meine älteren Schützenschwestern dann wegbrachen, nicht mehr wollten etc. und den Ehrgeiz für die 1. Mannschaft hab ich dann doch nicht gehabt, obwohl Marlies mir immer bestätigt hat, mit richtig Üben würde ich noch bessere Ergebnisse schaffen, als einfach so aus dem Stehgreif, mir reichten die Ringzahlen damals aber von um die 360.“

Manfred Rautenberg:
„Dann bist Du sozusagen Schützenkönigin aus dem Stehgreif?“

Michaela Schramm: „Genau, für mittlerweile 3 x Königin, jedes mal gleich nach der Sperrzeit von 10 Jahren.“

Manfred Rautenberg: „Du engagierst Dich in unterschiedlichen Funktionen seit langem im Verein. Auf der letzten
Jahreshauptversammlung wurdest Du jetzt zur 2. Vorsitzenden gewählt. Wie würdest Du die Situation des Vereins beschreiben?“

Michaela Schramm: „Tja, das ist gar nicht so einfach. Vieles hat sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte geändert was das Vereinsleben betrifft, ob das nun den Schießsport als solches oder das traditionelle Schützenfest betrifft. Das Angebot der Hobbyaktivitäten ist vielfältiger geworden. Die Jugend von heute, wenn sie denn überhaupt in einen Schützenverein eintritt, ist schnelllebiger, die probieren vieles aus und bleiben nicht unbedingt von klein auf bis ins Erwachsenenalter ein- und derselben Sportart treu. Allerdings haben wir auch z. B. durch den Bogensport vor einigen Jahren neue Nischen bedient und das wird gut angenommen. Der Verein lebt von diesem Mix aus Sport und Geselligkeit, sodass eigentlich jeder derzeit als Mitglied auf seine Kosten
kommen und sich ausprobieren kann.“

Manfred Rautenberg: „Gibt es eine Idee, ein Projekt, welches Dir besonders an Herzen läge?“

Michaela Schramm: „Es wäre schon schön, wenn wir auch wieder mehr weibliche Mitglieder für uns gewinnen könnten, denn unsere Damenabteilung ist in den letzten Jahren doch ziemlich geschrumpft, da gibt es eventuell die Idee, mit einem Tag der offenen Tür, konkret ist aber noch nichts, leider ist ja Corona dazwischen gekommen.“

Manfred Rautenberg: „Nun zum Schluss. Was ist für Dich das Geheimnis des perfekten Schusses?“

Michaela Schramm: „Die richtige Atemtechnik, Konzentration und ein stabiles Gleichgewicht, dann könnte es was werden, wie bei so vielen Dingen im Leben. Ich hoffe, dass wir alle diese speziellen Zeiten gut überstehen, alle gesund bleiben, auf einander acht geben und irgendwann unser Vereinsleben so gestalten können, mit Corona, aber am liebsten natürlich ohne, dass den Mitgliedern der Spaß am Schießsport und dem Geselligen nicht abhanden kommt.“

Manfred Rautenberg: „Ich danke Dir für das Interview!“