Online-Interview mit dem Kassenwart und Gruppenleiter BDS
des Schützenvereins Hude Enrico Kröner
Interviewt von Manfred Rautenberg als Zuständigen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Manfred Rautenberg: „Hallo Enrico! Du engagierst Dich auf vielfältige Weise hier im Verein. U.a hast Du die BDS-Gruppe des Vereins aufgebaut. Wie bist Du eigentlich zum Schießsport gekommen?“
Enrico Kröner: „Hallo Manfred, zunächst erst einmal Danke für die Einladung zum Interview. Wie ich zum Schießsport gekommen bin? Das war ein langer Emtwicklungsprozess. Bereits als Kind hatte ich eine große Affinität zu Waffen, schweren Motorrädern und dicke Autos. In dieser Zeit verschlang ich gerade die Ausbildungsbücher der damals in der Armee genutzten Waffen.
Als Jugendliche haben wir uns im Freundeskreis dann regelmäßig zum Schießsport getroffen. Hier haben wir mit Luftgewehren geschossen. Das Schießen, der Wettkampf und der Zusammenhalt hatte was. Das hat so viel Spaß gemacht, das ich dann in die GST eingetreten bin.
Die GST wird für viele kein Begriff sein. Das war die Gesellschaft für Sport und Technik. In der GST war ich in der Abteilung Sportschießen tätig. Hier erhielt ich die Ausbildung und den Umgang mit Luftgewehren. Wir trafen uns zu Wettkämpfen und nebenbei bestand die Möglichkeit zum Erwerb des ersten Führerscheins. Das war ein Gefühl von Freiheit.
Später wurde ich dann in ein zweiwöchiges Wehrlager, zur Wehrerziehung der GST einberufen. Hier erhielt ich eine vormilitärische Ausbildung und wir wurden an der KK-MPi69 ausgebildet. Das war eine KK-Maschinenpistole für Ausbildungszwecke in Anlehnung der später in der Armee genutzten Kalaschnikow AK-47.
Dann kam später die Wende. Das Abitur bestanden, die Ausbildung, die Arbeit, das Studium und einige schwere Unfälle. Während dieser langen Zeit hatten andere Dinge Priorität. Als ich dann vor 9 1/2 Jahren mit meiner Frau Christine zusammen gekommen bin, bauten wir beide uns zunächst unser gemeinsames Leben auf und später überlegten wir, was wir gemeinsam in unserer Freizeit unternehmen könnten und wir beide Spaß daran haben?
Da sind wir schnell auf den Schießsport gekommen. Christine, meine Frau, war schon einmal in einem Sportverein aktiv und ich hatte eh schon längst wieder Lust auf das Schießen und die Gemeinschaft. So war der Entschluss schnell gefasst und wir machten uns auf die Suche … Wir hatten klare Vorstellungen was wir schießen wollen. Das schränkte die Angebote schon stark ein. Wir haben uns den einen oder anderen Verein angesehen. Das ging für uns gar nicht. Dabei lag das Gute direkt vor der Tür.
Laut Internetsuche fand ich in einem kleinen Absatz heraus, das unser Verein ein GK-Stand besitzt und das der ehemalige Marktkollege Wolfgang Mitglied dort ist. Also sprachen wir Wolfgang an und er schleppte uns an einem Freitag mit dahin. Seit sehr langer Zeit wieder einmal KK-Gewehr geschossen und es funktionierte noch, gleichzeitig war das Feuer wieder entfacht.
Anschließend noch an die Theke und was soll ich sagen? Wir wurden so herzlich aufgenommen. Wir müssen nicht in Tracht und so, also eigentlich perfekt. Die Woche darauf haben wir bereits die Eintrittserklärung abgegeben und so nahmen die Dinge ihren Lauf …“
Manfred Rautenberg: „Das fühlt sich an wie“ angekommen“. Du und der BSD-Sport seit ein Herz und eine Seele. Kannst Du mal in Worte fassen, worin die Hauptunterschiede zwischen dem BDS-Schießen und dem DSB-Schießen liegen. Worin liegt die Faszination? Wenn sich schon eigene Verbände bilden, muss es dazu ja gute Gründe geben.“
Enrico Kröner: „Ja, wir fühlen uns in Hude und auch im Verein angekommen. Der BDS hat dermaßen viele Disziplinen zur Auswahl, da kann eigentlich jeder etwas finden, was ihm Spaß macht. Zudem ist der BDS der einzige Ausrichter hier in Deutschland für den IPSC Sport.
Ich in meiner Gruppe spiegel mit dem KW Angebot im GK Bereich auch nur einen kleinen Teil des Gesamtangebotes wider. Das enorm große Angebot an Disziplinen und der hohe dynamische Anteil innerhalb der Disziplinen sind sehr beliebt beim BDS.
Der DSB hat viel weniger Disziplinen, auch hinsichtlich der benutzten Waffen gibt es dort eine sehr begrenzte Auswahl. Mir ist beim DSB auch keine einzige Disziplin bekannt, wo man mit „aus dem Holster ziehen“ schießen kann oder aber für gewisse Waffenmodelle gibt es schlicht keine Disziplinen.
…, dann schick die Murmel auf die Reise ins Ziel!
Beim DSB geht es rein um die erzielten Ringe. Beim BDS gibt es Disziplinen, da geht es um die erzielten Ringe unter Einfluss der Zeit. Schieße ich schnell, habe ich eine gute Zeit, kann aber trotzdem schlecht sein, da die Ringzahl schlecht ist. Schieße ich langsam, kann ich auch schlecht sein. Da ist vielleicht die Ringzahl höher, aber die Zeit versaut einem dann das Endergebnis. Da muss jeder Schütze für sich das beste Mittel finden.
Wenn die Standausicht mit dem Timer hinter dem Schützen steht und der Piep ertönt, das baut schon Druck auf …“
Manfred Rautenberg: „Da diese Sportart offensichtlich attraktiv ist und Du sie sicherlich weiter ausbauen möchtest. Was wünscht Du Dir dafür?“
Enrico Kröner: „Als nächster Schritt wäre eine GK Vereinswaffe wichtig, gerade für Einsteiger in diesem Bereich. Dann würde ich mir Vereinsmunition in 9mm Luger wünschen, die wir verkaufen könnten. Der Überschuss kommt wiederum dem Verein zugute. Wir könnten auch die Disziplinen erweitern, wenn wir beispielsweise Klappscheiben anschaffen würden.
Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, die Joulegrenze erhöhen zu lassen. Das gäbe uns die Möglichkeit Slugs mit Flinte schießen zu können. Im Flintenbereich gibt es auch viele Schützen. Das ist auch mein Ding!
Das wir auf dem richtigen Weg sind, zeigen die Wohnorte meiner Jungs. Sie nehmen weite Wege auf sich, weil sie sich in unserer Gruppe wohl fühlen.“
Manfred Rautenberg: „Abschließend nun eine Frage, die ich auch Bernfried, einem DSB-Schützen, gestellt habe: Was ist die Voraussetzung für einen guten Schuss?“
Enrico Kröner: „In meinen Augen müssen für einen guten Schuss drei Dinge gleichzeitig erfüllt sein: Konzentration, Meditation und die innere Ruhe. Konzentriere dich nur auf das Ziel. Lasse keine anderen Gedanken zu. Keine Ablenkung! Und wenn es neben dir knallt, du richtest deine Konzentration auf das Ziel! Bringe deine Atmung unter Kontrolle, die Art der Meditation. Und wenn du das Gefühl hast, jetzt hast du die Fokussierung auf das Ziel, die Atmung und deine einkehrende, innere Ruhe auf Linie gebracht, dann schick die Murmel auf die Reise ins Ziel.“
Manfred Rautenberg: „Ich danke Dir für das Interview!“